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Blogbeitrag

Bellabot – Oder How I Learned To Love A Robot

Die Geschichte ist eigentlich ganz einfach erzählt: Der Roboter ersetzt den Menschen in immer mehr Lebensbereichen und für den Menschen ist bald kein Platz mehr auf dieser Welt. Eigentlich!

Tatsächlich ist es aber so, dass der Mensch nicht verdrängt werden kann, da er schon längst nicht mehr da ist, zumindest nicht in der Gastronomie und wenn doch noch, dann nur selten in ausreichender Anzahl. Allein in Deutschland sind über 100.000 Stellen in der Gastronomie unbesetzt, Gastronomen schlagen Alarm.

Es kommt nicht selten vor heutzutage dass ein Gastraum mit sagen wir zwanzig Tischen von einer einzigen Person bedient wird. Das macht niemandem Spaß, den Gästen nicht, dem Wirt nicht und dem Servicepersonal schon gleich gar nicht. Das Problem ist dabei nicht die Interaktion mit den Gästen, sondern es sind die weiten Wege, die ein Kellner oder eine Kellnerin zurücklegen muss, verbunden mit den schweren Lasten, die sie in einer Schicht bewegen muss, hin und auch wieder zurück. Das ist so nicht nachhaltig und führt über kurz oder lang dazu, dass der Arbeitsplatz Gastronomie noch unattraktiver wird und der Trend zur Abwanderung sich weiter fortsetzt.

Abhilfe schafft hier die Robotik. Was für deutsche Ohren noch ziemlich ungewohnt klingt, ist in asiatischen Ländern bereits gang und gäbe. Kleine Serviceroboter (sog. Bots, Liefer- Roboter) unterstützen das Servicepersonal und übernehmen die weiten Wege und die Schlepperei der Speisen und Getränke – ein einzelner Bellabot kann beispielsweise bis zu 40 KG auf einmal bewegen – so dass das Servicepersonal sich ganz um die Gäste kümmern kann. Dieses hat eine ganze Reihe positiver Effekte zur Folge wie weniger körperliche Belastung, zufriedenere Gäste, mehr Trinkgeld und eine generell positivere Atmosphäre für Gäste und Servicepersonal. Für den Gastronomen hat das Ganze neben den offensichtlichen positiven betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten den Vorteil, dass er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine langfristige Perspektive bieten kann und somit in der Lage ist die Zukunft seines Betriebs zu sichern, wenn er einen oder mehrere Serviceroboter einsetzt.

Das Überraschendste ist wahrscheinlich die äußere Erscheinung dieser Liefer- und Serviceroboter. Mit dem ursprünglich tschechischen Wort Roboter assoziiert man gerne schwerfällige und unbewegliche Blechmonster, die in düsteren Science-Fiction Szenarien ihr trostloses Dasein fristen. Tatsächlich erinnern Bots wie Bellabot und auch ihre nahen Verwandten Kettybot, Pudubot und Holabot eher an freundliche Droiden à la R2D2, wenn sie geschäftig durch einen Gastraum wuseln. Von Bedrohung keine Spur, das Ziel ist zu unterstützen, nicht zu ersetzen.

Bellabot ist ein etwa 60 KG schweres Wunderwerk der chinesischen Roboterschmiede Pudu Robotics aus Shenzhen. Sie bewegt sich dank Ihrer Fähigkeit zur Künstlichen Intelligenz (KI) selbstständig durch den Gastraum und erkennt ganz allein, ob eine Hindernis umfahren werden kann oder ob sie sicherheitshalber lieber runter bremst. Sie tut das innerhalb von 0,2 Sekunden, blitzschnell, wenn nötig.

Die Robotik eröffnet der Gastronomie ganz neue Möglichkeiten und hat das Potenzial eine ganze Branche zukunftsfähig zu machen, so dass am Ende alle Beteiligten vom technologischen Fortschritt profitieren können.

Frank Schröder

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